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Tops und Flops >

Kalenderwoche 17 mit Deutsche Bank, Tesla und Evotec

In der vergangenen Woche feierte die Börse den Gewinnanstieg der Deutschen Bank. Diesmal auch unter den Tops: Tesla. Unter massivem Abgabedruck stand dagegen der MDAX-Wert Evotec.

+++ Tops +++

Deutsche Bank setzt Aufwärtstrend fort

Nach Rheinmetall (WKN: 703000) und Siemens Energy (WKN: ENER6Y) ist die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) gemessen an der Performance seit Jahresbeginn der drittbeste Wert im DAX. Sie befindet sich seit dem Korrekturtief im März 2023 in einem charttechnischen Aufwärtstrend, der in der vergangenen Woche mit neuen Verlaufshochs dynamisch fortgesetzt wurde. Damit war die Deutsche Bank der größte Gewinner im deutschen Leitindex. Besonders kräftig ging es am Donnerstag nach Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2024 nach oben. Der Konzern hatte unter anderem einen Gewinnanstieg vermeldet und damit das beste Ergebnis seit 2013 erzielt, wie der Vorstand betonte. Er bestätigte zudem den Ausblick für das Gesamtjahr sowie die Absicht, der Hauptversammlung im Mai eine gegenüber dem Vorjahr von 0,30 auf 0,45 Euro je Aktie erhöhte Dividende vorzuschlagen.

Deutsche Bank

Tesla zurück im Trendkanal

In der Vorwoche Flop, diesmal Top: Die Aktie des US-amerikanischen Elektroautobauers (WKN: A1CX3T) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Nachdem die Tesla-Aktie am Montag noch ein neues Tief in der seit Juli 2023 ausgebildeten Abwärtsbewegung markiert hatte, zeigte sich im Wochenverlauf eine Erholung. Offenbar hatten die am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen und/oder Äußerungen von Firmenchef Elon Musk zu einem verstärkten Kaufinteresse geführt. Zwar hatte das Unternehmen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr deutliche Rückgänge bei Auslieferungen, Umsatz, Margen und Gewinn verzeichnet. Das Update zu den Plänen für neue Massenmarktmodelle und eine Robotaxi-Plattform könnte die Fantasie der Börsianer aber wieder angeheizt haben. Elon Musk betonte zudem, dass Tesla ein KI-Roboter-Unternehmen sei und daher nicht wie ein Autohersteller gesehen und bewertet werden sollte. Hinter dieser markigen Aussage stehen die Pläne, sich als Anbieter von Robotaxis, also selbstfahrenden Autos, zu positionieren. Damit geht Musk bereits seit einigen Jahren hausieren, hat seine diesbezüglichen Versprechungen, selbstfahrende Teslas auf die Straße zu bringen, aber noch nicht eingelöst. Aus charttechnischer Sicht konnte die Tesla-Aktie mit dem Kurssprung der vergangenen Woche die in der Vorwoche verletzte Unterseite des seit Juli letzten Jahres gebildeten Trendkanals wieder überwinden.

Tesla

VARTA mit Gegenbewegung

Der SDAX-Wert VARTA (WKN: A0TGJ5) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Er zeigte damit eine Erholung nach den zuletzt massiven Verlusten, die den übergeordneten Abwärtstrend mit neuen Allzeittiefs fortsetzten. Der bisherige Tiefststand wurde am 18. April mit 7,44 Euro markiert. Zuvor hatte das Unternehmen selbst bezweifelt, dass die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen so umgesetzt werden können, dass das Unternehmen bis Ende 2026 wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zurückkehren kann. VARTA kämpft seit geraumer Zeit mit einem Nachfrageeinbruch und Preisdruck durch günstigere Angebote asiatischer Wettbewerber. Hinzu kam ein Cyberangriff, der zu einem Ausfall der IT-Systeme und der Produktion führte. Die jüngste Kurserholung ist aus charttechnischer Sicht bislang nur als technische Gegenbewegung zu werten. Die sprichwörtliche Kuh ist noch nicht vom Eis. Gleiches gilt für die Sanierung. Bis Mitte des Jahres soll ein neues Konzept über weitere mögliche Schritte erarbeitet werden. Wie die Anpassungs-, Restrukturierungs- und Finanzierungsmaßnahmen aussehen könnten, ist unklar, sodass die Unsicherheit über die Zukunft von VARTA bestehen bleibt. Daher ist bis auf weiteres mit einer weiterhin sehr volatilen Kursentwicklung zu rechnen.

Varta

+++ Flops +++

Evotec: neuer Chef und Neuausrichtung können Unsicherheit nicht beseitigen

Der MDAX-Wert Evotec (WKN: 566480) befindet sich seit dem Mehrjahreshoch vom September 2021 bei 45,83 Euro in einem Abwärtstrend. Dieser setzte sich in der vergangenen Woche mit einem massiven Kurseinbruch von über 30 % fort. Zwar gab das Unternehmen bekannt, nun einen Nachfolger für den langjährigen Firmenlenker Werner Lanthaler gefunden zu haben, der Anfang des Jahres überraschend seinen Hut genommen hatte. Als neuer Chef soll der studierte Chemiker Christian Wojczewski die Leitung des auf Wirkstoffforschung und -entwicklung spezialisierten Biotech-Konzerns übernehmen. An der Börse wurde diese Nachricht jedoch von dem verhaltenen Geschäftsausblick überschattet, den Evotec im Rahmen der vorgelegten Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2023 gab. Grund dafür ist ein schwieriges Marktumfeld, auf das das Unternehmen mit einer Neuausrichtung reagieren will. Die Organisationsstruktur und das Geschäftsmodell sollen vereinfacht und gleichzeitig die globale Präsenz und Kapazität optimiert werden. Aufgrund der veränderten Branchendynamik, des damit verbundenen Margendrucks und der Umsetzung der Neuausrichtung wird das neue Managementteam allerdings den mittelfristigen Ausblick überprüfen. Die aktualisierte Prognose wird mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts im August 2024 vorgelegt.

Evotec

LKQ: hält die Unterstützungszone?

Das US-amerikanische Unternehmen LKQ vertreibt Ersatzteile, Komponenten und Systeme für die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen sowie spezielle Aftermarket-Produkte und Zubehör zur Verbesserung der Leistung, Funktionalität und des Aussehens von Fahrzeugen. Das Unternehmen gewinnt die verkauften Teile hauptsächlich aus Schrott- und Totalschadenfahrzeugen. Der S&P-500-Wert legte letzte Woche Quartalszahlen vor. Aus charttechnischer Sicht fiel der Kurs bis auf das markante Tief vom Oktober 2023 zurück. Auch damals kam es nach der Vorlage von Geschäftszahlen zu einem deutlichen Kursrückgang. Danach setzte jedoch eine Erholungsbewegung ein. Kommt es auch diesmal zu einer ähnlichen Entwicklung? Für ein solches Szenario könnte sprechen, wenn der Kurs die Unterstützungszone im Bereich von etwa 41,50 bis 43,90 US-Dollar halten kann, die nun getestet wird.

LKQ

Adyen mit deutlichen Kursrückschlag

Die Entwicklung der Adyen-Aktie (WKN: A2JNF4) ist durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Dies wurde in der vergangenen Woche einmal mehr deutlich, nachdem der EURO-STOXX-50-Wert einen kräftigen Kursrückgang verzeichnete und damit zu den größten Verlierern im Blue-Chip-Index der Eurozone gehörte. Seit dem Zwischenhoch Ende März setzte sich die Korrektur damit dynamisch fort. Dem jüngsten deutlichen Rücksetzer vorausgegangen war die Veröffentlichung der Umsatzzahlen für das erste Quartal 2024. Zwar konnte der niederländische Spezialist für Zahlungsabwicklungssysteme sowohl beim abgewickelten Transaktionsvolumen (+46 %) als auch beim Umsatz (+21 %) kräftig zulegen, doch reichte dies dem Markt offenbar nicht aus, um verstärkte Kaufanreize zu generieren. Lag es vielleicht daran, dass der Umsatz währungsbereinigt unverändert blieb? Bei der Präsentation der Zahlen bestätigte das Unternehmen seine Wachstumsziele bis 2026.

Adyen

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